Merkmale
Im Durchschnitt hochwüchsiger als die Nominatform (40 – 60 cm), Blätter liegen am Stängel an und sind etwas schmaler (1,2 – 2,5 cm breit), der Blütenstand ist länger (15 – 20 cm) und reichblütiger (40 – 60 Blüten). Blüten hellgelb; die Lippe am Sporneingang dunkler gelb. Die Blüten sind recht klein, die Ausmaße entsprechen denen der subsp. incarnata: Lippe 5 – 7,5 mm lang und 6,5 – 9,5 mm breit, Sepalen 7 – 9 mm lang und 3 – 4 mm breit, Petalen etwas kleiner.
Vegetations- und Blütezeit
Blüht von Ende Mai bis Mitte Juli, Hauptblüte Anfang bis Ende Juni, am gleichen Wuchsort 1 – 2 Wochen später als die Nominatart. Fruchtreife ab Anfang September.
Variabilität
Nicht alle Pflanzen sind kräftig entwickelt und können nach Höhe, Länge des Blütenstandes und Anzahl der Blüten variieren. Verwechslungsgefahr besteht mit weißblütigen Pflanzen der Nominatart.
Hybriden
Bei gemeinsamen Vorkommen treten gelegentlich Hybriden mit der Nominatart auf, die an der Mischfarbe mit Gelbanteil zu erkennen sind.
Wuchsorte
Wie D. incarnata subsp. incarnata, allerdings stellt die Unterart höhere Ansprüche an den Kalkgehalt des Wuchsortes.
Verbreitung
Die seltene Unterart kommt nur an wenigen Standorten im Bodenseegebiet und in Oberschwaben vor.
Gefährdung
Schon aufgrund der Seltenheit stark gefährdet. Wie wichtig eine artgerechte Pflege der Wuchsorte ist, zeigt die aktuelle Situation an einem ehemals gut besetzten Wuchsort im Wurzacher Ried, wo aufgrund jahrelangen Ausbleibens von Pflegemaßnahmen das Vorkommen nahezu vollständig verschollen ist.
Vom Aussterben bedroht (1): BW, Alpenvorland; fehlend (-): Ober- u. Hochrhein, Schwarzwald, Odenwald, Nördliche- u. Südliche Gäulandschaften, Schwäbische Alb
Literaturhinweise
Der Text wurde überwiegend nach den folgenden Literaturangaben erstellt:
Baumann, H., Blatt, H. & H. Kretzschmar (2005): Dactylorhiza incarnata subsp. ochroleuca - In: Arbeitskreise Heimische Orchideen (Hrsg.): Die Orchideen Deutschlands: 304 – 307.- Uhlstädt-Kirchhasel.
Künkele, S. & H. Baumann (1998): Dactylorhiza - In: Sebald, O., Seybold, S., Philippi, G. & A. Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Band 8: 356ff. – Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart.
Text: Ferdinand Ellenbast
